»EIN HIMMEL. EINE SONNE. EINE WELT. – Ein Wind. Noch ein Wind. Eine Stille. – Ein Gebirge. Ein Flußbett. Zwei Steine. – Unter den Steinen liegt ein toter Mann. Die zwei Steine sind nichts Besonderes. Da sind Millionen ähnlicher Steine am Rand dieses Flußbettes, durch das schon lange kein Wasser mehr läuft. Und noch mehr Steine überall im Hohen Atlas, diesem Gebirge im Inneren Marokkos, wo Berber als Nomaden auf Steinen leben und oft den ausgetrockneten Flußbetten folgen und als Nomaden auf Steinen sterben. Und dann unter zwei großen Steinen liegen, die sich vorsichtig in der scharfrandigen Sonne dehnen. Die zwei Steine berühren sich an einer Stelle. Sie haben lange Zeit Abstand gehalten, bis sie weggenommen worden sind und wieder zurückgelegt, doch nun mit einer Grube darunter und sich berührend; und gedehnt von der scharfrandigen Sonne raspeln sie einander täglich ein bißchen ab, Steinstaub, den der Wind durch ihre Schatten wirbelt, und irgendwann wird wieder ein Abstand sein und der Wind dann ohne Staub und täglich ein Sonnenpfeil durch die Schatten.«